
Sich verselbstständigen
Die Arbeitsplätze der Arbeitsmigrant*innen waren vor allem in der industriellen Massenfertigung angesiedelt. Sie übten oft körperlich schwere Tätigkeiten im Schichtsystem und an Fließbändern aus. Seit 1975 stieg die Zahl der sich selbständig Machenden unter ihnen kontinuierlich an.
Der Schritt in die Selbstständigkeit war oft auch Ausdruck der Entscheidung, zu bleiben. Er war getragen von dem Eingeständnis, für längere Zeit oder gar dauerhaft in Deutschland zu leben, an der (ökonomischen) Gestaltung des Landes aktiv mitzuwirken und gleichzeitig Ausdruck eines Selbstbewusstseins, das sich von der ihm zugedachten Position emanzipierte.
Die sogenannten „migrantischen Ökonomien“ machen heute vor allem in Großstädten einen bedeutenden Teil der lokalen Wirtschaft aus, da sie quartiersbelebende Funktionen übernehmen, die Nahversorgung absichern und speziellen Konsumnachfragen nachkommen können.
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‘Here I have just come up from the mine. A souvenir for life, so you can see how to earn your money,’ wrote Sotiris Peretzoukas to his family in Greece in 1963. -
Break room of Cologne's street sweepers in 1982, mainly employing people who had migrated to Germany. -
The former ‘guest workers’ Nezire and Hasan K. around 1985 are standing in their own shop in Gelsenkirchen. -
Weidengasse in Cologne in the 1980s.